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Parsivals zweite Premiere

Die Wiederaufnahme der Robert Wilson-Inszenierung des Parsival an der Hamburger Staatsoper bietet noch einmal die Gelegenheit, die forcierte Formalität, die auf die Spitze getriebene künstlerische Distanz seiner Opernarbeit an einer exemplarischen Verwirklichung zu sehen. Die Mechanisierung der Sänger in den eisigen Farben seines Lichtdesigns verleiht dem wagnerischen Gralsmythos eine Entrücktheit, die vielleicht besser mit dessen Visionen korrespondiert, als die militärischen Ausstaffierungen und der unbewegliche Pathos konventioneller Wagnerianität.

Der Wechselstrom aus Meditation und Konzentration, mit dem Wilson das Geschehen speist, weist zwar auch spannungslose Löcher und verstorbene Moden (bei den Kostümen von Frida Parmeggiani) auf, hält das Publikum aber über die vier Stunden elektrisch. Leider konnte bei der Wiederaufnahme- Premiere am Freitag Gerd Albrechts Philharmonie der Kunst wieder einmal nur das Handwerk liefern. Von den Sängern überzeugten eigentlich nur Harald Stamm als Gurnemanz und mit Abstrichen Gabriele Schnaut als Kundry.

tlb

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