: Selten dreist und voreingenommen
■ betr.: "Und bist du nicht willig...", taz vom 19.11.92
betr.: „Und bist du nicht willig...“, taz vom 19.11.92
Selten dreist und voreingenommen fand ich den Artikel zu Jirina Prekops Festhalte-Therapie. Colin Goldner verrät nicht, wie er zu seinem vernichtenden Urteil gekommen ist, noch erklärt er, was er überhaupt unter schwarzer Pädagogik versteht.
Hat er Andis Therapie im Film oder live gesehen? Hat er außer einen Vortrag von Jirina Prekop sich mit ihren Publikationen beschäftigt? Welche sind die „hiesigen Erziehungswissenschaftler“, die vor der „Wiederkehr der schwarzen Pädagogik“ warnen? Wo äußert der Deutsche Kinderschutzbund seine Kritik?
Dies zumindest müßte doch der Autor mitteilen, wenn er gefährdeten Kindern und deren Eltern helfen will. Aber nichts davon, außer, daß es keine Untersuchungen dazu gibt und „Der kleine Tyrann“ zum Bestseller geworden ist.
Wenn der Autor das grundlegende Werk von J.Prekop zur Festhalte-Therapie (Hättest du mich festgehalten..., München 1989) auch nur flüchtig gelesen hätte, wäre ihm das nicht passiert. Denn die Pädagogin warnt ausdrücklich vor Gewaltakten im Rahmen des Festhaltens (S.100). [...]
Auch ich experimentiere mit meinen Kindern notgedrungen herum und habe sowohl Hoffnungen als auch Zweifel gegenüber dem Festhalten. Daß die taz endlich einmal Erziehungsfragen aufgreift und Literatur angibt, ist äußerst positiv. Aber bitte nicht noch mehr Verwirrung stiften, dafür ist das Thema zu wichtig! Bernhard Baldas, gestreßter Vater von 14monatigen Zwillingen
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen