: Kein Asyl in der Sparkasse
■ SPD-Chef gegen Randgruppen-Sonderregelung
Als „nicht hinnehmbar“ hat Bremens SPD-Vorsitzender Horst Isola Überlegungen der Sparkasse in Bremen gewertet, wonach sogenannte Asyl- Erstbewerber ihren Sozialhilfescheck künftig nicht mehr bei jeder Filiale einlösen können. In einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme erklärte Isola, die Begrenzung auf Sonderausgabestellen laufe auf eine Diskriminierung und Ausgrenzung dieser Personengruppe hinaus. Er forderte den Verwaltungsrat der Sparkasse auf, „von der geplanten Maßnahme Abstand zu nehmen“.
Dazu erklärte ein Sprecher der Sparkasse, noch sei darüber nicht entschieden. Derartige Pläne gebe es in „völliger Übereinstimmung“ mit den Behörden seit mehr als einem Jahr. Diesen Plänen zufolge sollen Asyl-Erstbewerber, die Bremen noch nicht zugewiesen sind, sowie Drogenabhängige und Obdachlose ihre Sozialhilfeschecks bei Sonderausgabestellen einlösen. Alle anderen Sozialhilfeempfänger seien nicht betroffen.
Eine solche Regelung bringe allen Beteiligten Vorteile, da in einer normalen Filiale dem besonderen Beratungsbedarf dieser Personengruppe nicht Rechnung getragen werden könne. Im übrigen hätten sich seit längerem Kunden beschwert. Nach weiteren Angaben hat die Sparkasse mit dem Einlösen der Sozialhilfeschecks die Aufgaben des Sozialamtes übernommen. In anderen Städten müßten die Betroffenen sich ihr Geld von den Auszahlungsstellen des Sozialamtes abholen. dpa
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen