: „Südwest“-Geschichte
■ Niemand bekennt sich zu anonymem Artikel
Wer hat den Artikel in dem SPD- internen Blatt „Südwest 2“ geschrieben, der für den Landesvorsitzenden Isola Anlaß zum Rücktritt war? Wer hat entschieden, daß er anonym als Leitartikel in das Blatt des Unterbezirks West kam?
Um diese Frage machte die Redaktion des Blattes auf dem Landesparteitag ein Geheimnis. Der presserechtlich verantwortliche UB-Vorsitzende Peter Sakuth war es nicht, hieß es nur. Und Christoph Butterwegge berichtete, wie man ins Impressum dieses Blattes kommt: Er selbst habe nur einen Text für den „Südwest 2“ geschrieben, weil er in der ersten Ausgabe des Din- A-2-Blattes unsachlich angegriffen worden sei. Als er das gedruckte Exemplar der zweiten Ausgabe dann in der Hand gehabt habe, rieb er sich die Augen: Da steht sein Name gleich bei den Mitgliedern der Redaktion im Impressum. Zu einer Besprechung dieser „Redaktion“ sei er nie eingeladen worden, versicherte Butterwegge.
Am Eingang zum Versammlungssaal des SPD-Landesparteitages im Bürgerhaus Vegesack war die betreffende Nummer des „Südwest“ in dicken Stapeln ausgelegt — ein demonstratives Zeichen dafür, daß die Verantwortlichen des „Südwest“ die Wirkung ihres Blattes nicht bedauerten.
K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen