: Neun Folgen Bremer Computerkids
■ Ein paar Bemerkungen zum guten Schluß
„Sie wildern in fremden Rechnern und flanieren durch endlose Datenräume, sie haben immer die neuesten Spiele und selten dafür bezahlt, sie strafen die Alten, die kaum noch nachkommen, und die Schulen, die sich ängstlich distanzieren, mit einer gewissen Verachtung.“ So ähnlich stand's am Anfang der Serie geschrieben, und nun ist erst mal Schluß.
In neun Folgen hat die taz Sie, liebes Publikum, mit den bremischen Computerkids bekannt gemacht; vielleicht ist Ihnen nebenbei auch aufgefallen, daß zwar wochenlang von Kids, aber keinmal von Mädchen die Rede war. Nun ja, dem neunten Teil hätte planmäßig noch ein zehnter folgen sollen: über die zwei, drei Bremer Mädchengangs. Leider aber war kein einziges Mädchen auskunftsbereit; die ersten Ansätze zur Bandenbildung haben sich inzwischen wieder verflüchtigt; und von einer pädagogischen Arbeit mit Mädchen am Computer kann keine Rede sein, von reinen Fortbildungsmaßnahmen für's kapitalistische Wolfssystem mal abgesehen. Falls uns etwas entgangen sein sollte: bitte melden.
Zum Schluß wärmsten Dank an Friedemann Schindler, ohne den es die Serie nicht gegeben hätte, und zu allerletzt die neun Folgen nochmal im Rückblick:
-„Der elektronische Indianer“ / Europaweit verzweigte Demogroups machen imer verzwicktere Grafiken (14.10)
_ „Return to Gutersloh“ / Auf Feindflug mit 2nd Ltd. Stefan Schnaars (16), Spezialist für Flugsimulatoren (20.10.)
-„Der virtuelle Bienenstock““ / Über Bremens betriebsame Mailbox-Szene (3.11.)
-„Götz der Beste“ / Ein Spastiker erobert mit Händen und Füßen die Welt hinter dem Bildschirm (9.11.)
-„Glanz und Elend der Parallelwelt“ / Stefan Hoffmann, einziger Spieleprogrammierer in Norddeutschland, über den Erfolg und seinen Preis (12.11.)
-„Immer der neueste Stuff“ / Neue Bremer Studie zeigt: Die Kurzen spielen alles, die Alten wissen nichts (13.11.)
-„Aber sie haben keine Idee“ / Seit acht Jahren machen die Schüler freiwillig Überstunden wegen Friedhelm Nordbrinks Computertreff (23.11.)
-„Out of Huckelriede“: Die Computerkids werden in ihrer Welt alleingelassen / Eine Dokumentation der Bremer Studie auf einer Doppelseite (28.11.)
schak
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