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Der Straße den Tribut gezollt-betr.: "Neues Bonner Asylrecht", taz vom 8.12.92

betr.: Neues Bonner Asylrecht, taz vom 8.12.92

Die Große Koalition hat in Sachen Asylrecht der Straße ihren Tribut gezollt. Ein paar hundert Neonazis und der Kleinbürgermob bestimmen die Szenerie in Deutschland, nicht mehr die Verfassung (Die Würde des Menschen ist unantastbar), die Mehrheit der Deutschen oder die Bonner Einheitsfront der Desolaten. Letztere haben hohe Ansprüche (christlich, sozial, frei, nochmals christlich und sozial) – nichts dahinter!

Die Asylsuchenden kamen in Frieden zu uns, um Schutz zu finden vor Krieg, Hunger und Tod – jetzt ist ein eiserner Vorhang des Desinteresses in Deutschland runtergekommen. Die Armen und Geschundenen dieser Welt werden weiterhin kommen, zu den Fleischtöpfen und Ausbeutern ihrerselbst, das nächste Mal bewaffnet, um sich ihr Lebensrecht zu holen! [...] Klaus Tuffek, Berlin

[...] Die Grünen haben sofort klarzustellen, daß mit einer SPD, die ein solches Gesetz zuläßt, keine Koalition mehr möglich ist, auch auf Länderebene. Diesen Schritt werden die grünen Häuptlinge nicht von alleine machen. Deswegen ist meine Forderung an die Basis der Grünen, und natürlich auch an die der SPD, insbesondere der Jusos: Droht mit Eurem Austritt und der Einstellung Eurer politischen Arbeit ab dem Tage, an dem ein solches Gesetz den Bundestag passiert. Gebt Eure Hoffnung auf, von innen etwas verändern zu können. Entweder wir schaffen es jetzt oder nie. Steffen Fürst, Darmstadt

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