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Clinton kritisiert Genfer Friedensverhandlungen

■ USA mit Vance und Owen unzufrieden

Genf (taz) – Die seit nunmehr fast fünf Monaten ohne nennenswerte Fortschritte verlaufenden Genfer Verhandlungen über Bosnien-Herzegowina werden möglicherweise in einigen Tagen beendet sein. Nach Informationen der taz hat die neue US- Regierung angekündigt, den Verhandlungsführern ihre Unterstützung zu entziehen. In einem Anfang der Woche in Genf eingetroffenen Schreiben an Vance übt der Nationale Sicherheitsrat der USA in fünf Punkten massive Kritik am bisherigen Verhandlungsansatz von Vance und Owen, den im Auftrag von UNO und EG handelnden Konferenzvorsitzenden. Der Inhalt der Kritik ist nicht neu und in den vergangenen Wochen auch von vielen westlichen Politikern und Medien immer wieder formuliert worden. Neu ist, daß die Kritik von der demokratischen Administration der USA kommt, in der langjährige politische Weggefährten von Cyrus Vance – allen voran Außenminister Warren Christophe – führende Positionen haben. Allerdings enthält der Brief aus Washington auch keine Alternative zum bisherigen Verhandlungsansatz. Dennoch wird in Genf nicht ausgeschlossen, daß Vance und Owen unter dem Eindruck dieser Kritik ihren Auftrag zurückgeben. Zumal, wenn die Clinton-Administration, die in dieser Woche über ihre künftige Politik gegenüber Bosnien-Herzegowina berät, auf Drängen der Regierung in Sarajevo und gegen die ausdrückliche Warnung von Vance und Owen entscheiden sollte, sich im UNO-Sicherheitsrat für eine Aufhebung des Waffenembargos gegen die Muslime einzusetzen. Über den Stand der Gespräche in Genf siehe Seite 9 azu

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