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Arbeitsplätze abgerüstet

■ IG Metall: Rühes Sparpläne führen zum Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen

München (dpa) – Der von Rühe verfügte Auftragsstopp und die geplante Einsparung von 860 Millionen Mark noch in diesem Jahr werden nach Ansicht der Industriegewerkschaft Metall zum Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen führen. Davon werden besonders die Schwerpunkte der Rüstungsindustrie in Bayern betroffen sein, sagte der Rüstungsexperte von Bayerns IG Metall, Richard Polzmacher.

Die Bundesregierung muß nach Ansicht der Gewerkschaft endlich ein Konzept zur gezielten Umwandlung von Rüstungs- in Zivilproduktion vorlegen und diese „Konversion“ auch finanziell begleiten. Ein derart „hektischer Stopp“ von Rüstungsaufträgen, auf den Rühes Pläne hinausliefen, diene aber nicht der nach dem Wegfall des Ost-West-Konflikts notwendigen Umstellung der Rüstungsproduktion.

In den alten Bundesländern sind nach Angaben der IG Metall rund 90.000 Arbeitnehmer mit der Produktion harter Wehrgüter beschäftigt, ein Drittel davon entfalle allein auf Bayern. In Westdeutschland seien außerdem noch 160.000 Beschäftigte in Zuliefererfirmen von der Rüstungsindustrie abhängig. In Bayern würden nach Expertenschätzungen rund 30 Prozent aller Rüstungs- und Besorgungsaufträge der Bundeswehr abgewickelt, hieß es.

Allein bei den vier „Großen“ in Bayerns Rüstungsgeschäft seien 11.000 Beschäftigte in der militärischen Produktion tätig. Dazu zählen nach Gewerkschaftsangaben die zum Daimler-Benz-Konzern gehörende Deutsche Aerospace AG, bei der von 62.000 Beschäftigten 7.350 Arbeitnehmer im militärischen Bereich tätig seien. Zur Dasa gehören die frühere Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, die MTU Maschinen- und Turbinen-Union GmbH und die Dornier GmbH. Zu den „Großen“ zählten neben dem Nürnberger Diehl-Konzern auch die zum Mannesmann-Konzern gehörende Krauss-Maffei AG in München und der Siemens-Konzern (mit dem Teilbereich militärische Elektronik).

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