: Wie die Maulwürfe in Bremen Tunnel bauen
Die Maulwürfe kommen. Sie planen Tunnel ohne Unterlaß, hier einen in Hemelingen, dort einen in der Neustadt, sogar einen unter der Weser durch. Mitunter werden sie realisiert, aber nur dann, wenn, wie im Fall A 281, ein anderer bezahlt. Maulwürfe müssen so planen, einfach so, weil das nun einmal ihre Natur ist.
Verkehrspolitik hat in Bremen in diesem Sinne etwas Naturwüchsiges: Wo die Autos fahren, beispielsweise zum Güterverkehrszentrum, da wird ihnen ein Weg gebaut. Wie bei den Kröten, die zur Laichzeit - na was bekommen haben - einen Tunnel. Naturschutz - Autoschutz: In Bremen wird alles geschützt. Unterirdisch, versteht sich, denn das ist Maulwurfsart.
Nichts gegen die Maulwürfe. Sie sind fleißig, ackern wie verrückt im Dunkeln, graben an mehreren Enden gleichzeitig. Da wird viel bewegt, Erde ist da nur das Wenigste. Ganze Systeme entstehen so, Wunder der Architektur, jedenfalls aus Maulwurfsaugen betrachtet.
Schade, daß an der Oberfläche nichts sehen. Markus Daschner
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