: Träume und die neue Bescheidenheit
■ Hamburger Sport Verein: Alle Mann an Bord beim Spiel gegen Dynamo Dresden / 25.000 Zuschauende werden erwartet
Alle Mann an Bord beim Spiel gegen Dynamo Dresden / 25000 Zuschauende werden erwartet
Trübsinn beim Hamburger Sport Verein. Jürgen Hunke fühlt sich ungeliebt und klagte unlängst sein Leid einem Fernsehsender, Heribert Bruchhagen hat Schwierigkeiten die Spieler davon zu überzeugen, daß es doch reizvoll ist, in der kommenden Saison für weniger Geld zu spielen und Spielerberater nur erwünscht sind, wenn ihre Tätigkeit dem Verein dient.
Nur Benno Möhlmann, Trainer des Bundesligisten strahlt noch so etwas wie Optimismus aus. „Ich bin fest davon überzeugt, daß wir uns entscheidend nach oben absetzen können“, äußerte sich Möhlmann vor dem sonntaglichen Heimspiel gegen Dynamo Dresden (18 Uhr, Volksparkstadion) räumt allerdings ein: „Aber es kann auch sein, daß ich mich irre.“
Im Gegensatz zu der Blau-Weiß- Schwarz beschalten Fan-Klientel des Vereins, die inzwischen in ihren Gesängen schon von höheren Zielen, etwa dem Erreichen eines UEFA-Cup-Platzes, fabulieren, ist für den Übungsleiter das Abstiegsgespenst noch nicht gebannt. „Der Abstieg ist noch immer ein Thema“, sagte Möhlmann und schien dabei die Erfolge in den letzten Spielen schon vollkommen verdrängt zu haben — sieben Spiele blieben die Rotbehosten vom Rothenbaum ohne Niederlage. Vor eigenem Publikum hat der HSV indes eine schlechtere Bilanz als in fremden Stadien. Ein Sieg über Dresden (Hinspiel 1:1) wäre deshalb besonders wertvoll.
Von einem Sprung auf einen
UEFA-Cup-Platz will der Coach des Tabellen-Elften nichts wissen: „Eine realistische Chance besteht nicht. Wir müßten in der Rückrunde mehr Punkte holen, als die Bayern in der Hinserie. Und die Bayern hatten eine starke Serie.“ Doch der Trainer-Neuling fügte hinzu: „Aber träumen dürfen wir vom UEFA-Cup.“
Der HSV hat vor dem Dresden- Spiel keine personellen Sorgen. Stürmer Karsten Bäron hat seine Innenbanddehnung überstanden. „Er hat voll trainiert“, freute sich Möhlmann nach dem Training am Donnerstag. „Bis auf den Dauerverletzten Harald Spörl sind alle Mann an Bord.“ Trainer Möhlmann hat vor dem 1001. Bundesliga-Spiel des HSV also die Qual der Wahl. kader
Voraussichtliche Aufstellungen:
Hamburger SV:
Golz — Rohde — Matysik, Kober — Letschkow, Hartmann, von Heesen, Schnoor, Eck — Bäron, Furtok
Es fehlt: Spörl (Mittelfußknochenbruch)
Dynamo Dresden:
Müller — Maucksch — Melzig, Schmäler (Kern) — Schößler, Hauptmann, Pilz, Stevic, Kmetsch — Jähnig, Rath (Zickler)
Es fehlen: Wagenhaus (Grippe), Zander (Kreuzbandriß)
Schiedsrichter: Weber (Essen)
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