piwik no script img

Polizeitaktik erfolgreich

■ Kneipen zu – keine rechte Action

Magdeburg (taz) – In Wernigerode (Sachsen-Anhalt) hatten am Wochenende niedersächsische FAP-Aktivisten zu einer „Propagandaveranstaltung mit anschließendem Kameradschaftsabend“ geladen. Rund 100 überwiegend jugendliche Gäste kamen, um sich die brauen Ergüsse anzuhören, rund 80 Angehörige der autonomen Szene hatten sich vorgenommen, genau das zu verhindern. Aus dem angekündigten Kameradschaftsabend wurde nichts, alle in Frage kommenden Kneipen und alle Szenetreffs hatten in Absprache mit der Polizei geschlossen. Wegen der ausbleibenden Action und der niedrigen Temperaturen zerbröselten die geschlossenen Blocks wie Zwieback, gegen Mitternacht waren rechte wie linke Jugendliche nach Hause gegangen.

Auch im sachsen-anhaltinischen Klötze verhinderte die Polizei durch massives Auftreten, daß es wie an den vergangenen Wochenenden zu Zusammenstößen kam. Bei Durchsuchungen von Autos beschlagnahmten die Beamten ein ansehnliches Arsenal von Hieb-, Stich- und Schußwaffen ebenso wie Hakenkreuzfahnen. Da alles ruhig blieb, nutzten die Beamten die Gelegenheit zu großflächigen Verkehrskontrollen, kassierten einige tausend Mark Verwarnungsgelder und trugen damit zur Finanzierung ihres Großeinsatzes bei. Eberhard Löblich

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen