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Leben und Sterben in Rußland

Moskau (AP) – In Rußland hat 1992 die Zahl der Selbstmorde stark zugenommen. Nach Angaben des staatlichen Komitees für Statistik, die von der Moskauer Zeitung Iswestija veröffentlicht wurden, begingen im letzten Jahr rund 46.000 Menschen Selbstmord, das waren 7.000 mehr als im vorangegangenen Jahr. Insgesamt starben 1992 in Rußland 250.000 Menschen eines unnatürlichen Todes. Ein Rückgang der Geburtenrate und zunehmende Sterblichkeit trugen mit dazu bei, daß die Bevölkerungszahl des Landes erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg zurückging, und zwar um 40.000. Im vergangenen Jahr fielen 15 von je 100.000 Einwohnern Morden zum Opfer. Diese Quote ist doppelt so hoch wie 1987. Die Sterblichkeit bei den Jugendlichen nimmt zu; der Anteil der Rauschgift- und Alkoholsüchtigen in dieser Altersgruppe wird größer. Wenn der gegenwärtige Trend anhalte, werde jeder dritte der heute 16jährigen Jungen seinen 60. Geburtstag nicht erleben.

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