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Täglich Meldungen von Massakern

■ betr.: "Die Todesschwadronen Ruandas und die Paris-Connection", taz vom 17.2.93

betr.: „Die Todesschwadronen Ruandas und die Paris-Connection“, taz vom 17.2.93

Der Bericht über die Situation in Ruanda war überfällig. Ende Januar war ich im Nachbarstaat Burundi. Dort ist es noch ruhig. Aber nach Durchführung der Wahlen im Juni (sie wurden kurzfristig verschoben) ist nicht sicher, ob das Militär das Wahlergebnis anerkennt. In Burundi ist die Tutsi- Minderheit noch an der Macht. Diese hat große Angst, nach der Wahl in ähnlicher Weise majorisiert zu werden wie in Ruanda. Viele Flüchtlinge aus Ruanda leben in Burundi. Täglich kamen die Meldungen von Massakern.

Als ich am 19.1.93 mit Air France von Paris Richtung Bujumbura in Kigali/Ruanda zwischenlandete, wurde die Maschine von französischen Fremdenlegionären gesichert. Noch größer war das Erstaunen, auf dem Rollfeld eine Passagiermaschine mit der Aufschrift „Luftwaffe“ geparkt zu sehen. Der bissige Kommentar der Fluggäste: „Deutschland, Deutschland über alles!“ Die Maschine der Luftwaffe schien sich länger aufzuhalten, die Motoren waren mit Abdeckungen versehen.

Es war nicht zu erkennen, in welcher Funktion sich die Luftwaffe in einem Krisengebiet aufhält. Im Nachbarland Burundi hat sie bis Herbst 1991 humanitäre und militärische Hilfsflüge getätigt. Über ähnliches wird auch für Ruanda gemutmaßt. Friedrich Hohenberger,

Burggrub

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