: Brief gegen Abriß-Hektik
■ Hafenstraße: entscheidet der Senat über Bebauungsplan?
: entscheidet der Senat morgen über Bebauungplan?
Nachdem die Hafenstraße vorige Woche mit eignen Ideen für die Zukunft der Hafenstraße an die Öffentlichkeit gegangen ist, scheint die Stadtregierung in hektischen Aktionismus zu verfallen. Aus Behördenkreisen wollen Bewohner der Hafenstraße jedenfalls erfahren haben, daß der der Senat bereits am morgigen Dienstag den Bebauungsplan St.Pauli 35 endgültig absegnen will.
Gleichzeitig solle der Bau von 200 Sozialwohnungen durch die städtische „Hafenrand GmbH“ besiegelt werden, „was faktisch den Abriß der bestehenden Häuser beinhaltet“, heißt es in einem Offenen Brief, den die „Baugruppe Hafenstraße“ an Bürgermeister Henning Voscherau und Stadtentwicklungssenatorin Traute Müller geschrieben hat. Es sei unverständlich und zynisch, daß der Senat den Plan, der sechs Jahre unter Verschluß lag, ausgerechnet dann verabschieden will, wo es Alternativen gebe, heißt es in dem Schreiben, das auch von 30 Hamburger Prominenten, darunter Adrienne Goehler, Jugendrichter Achim Katz und Soziologie-Professor Jens Dangschat unterzeichnet wurde*.
Wie berichtet, hatten die Bewohner der Hafenstraße vorige Woche der Stadt eigne Pläne für die Bebauung der vorhandenen Freiflächen zwischen den Häusern vorgestellt, die neben Wohnraum für 80 Personen auch eine Stadtteilhalle, eine Stadtteilkantine, eine Badehaus und diverse andere soziale Einrichtungen vorsah. Der Bau sollte über eine Genossenschaft finanziert werden und 60 Arbeitsplätze schaffen. Der Elternrat der benachbarten Schule Friedrichstraße hatte bereits vor zwei Monaten eine Überarbeitung des B-Plans St.Pauli 35 gefordert, weil die künftige Ganztagsschule dringend erweitert werden muß und dringend Gelände braucht, das nach aktuellem Planungsstand für Parkplätze reserviert ist. kaj
*Übrigens werden noch weitere Unterzeichner gesucht: 312813/313521
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