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Hoffnung für Nordenham Nino-Vergleich steht

■ Entschuldung in Höhe von 95 Millionen geplant

Die vom Vorstand und vom vorläufigen Vergleichsverwalter Heinrich Stellmach vorgelegten Sanierungskonzepte sind von den Gläubigern der Nordhorner Nino AG am Montag positiv aufgenommen worden. Wie ein Sprecher des Unternehmens im Anschluß an die Gläubigerversammlung mitteilte, erfolgt eine Entschuldung in der Größenordnung von rund 95 Millionen DM. Wesentliche Beiträge hierzu leisten die Banken, das Land Niedersachsen, der Penions-Sicherungs-Verein und die sonstigen Gläubiger. Der namhafte Textilhersteller hatte am 12. Februar dieses Jahres Vergleichsantrag gestellt.

Mit dem Betriebsrat sei zwischenzeitlich ein Sozialplan abgeschlossen worden, der den Interessenausgleich für einen Abbau bis zu 600 Arbeitsplätzen regele. Bei Nino arbeiteten zuletzt 2.400 Mitarbeiter. An der Finanzierung des Vergleichs haben den Angaben zufolge die Stadt Nordhorn und der Kreis Grafschaft Bentheim durch den ermöglichten Verkauf des Verwaltungsgebäudes und des Kraftwerkes wesentlichen Anteil. Aus Gläubigerkreisen war zuvor zu hören gewesen, daß ohne diese Verkäufe, die insgesamt 37 Millionen DM erbringen sollen, die Finanzierung des Vergleichs nicht möglich gewesen wäre.

Nach dem gegenwärtigen Verhandlungsstand sei die Finanzierung des Unternehmens gesichert. Das betriebswirtschaftliche Konzept des Sanierungsprogramms sehe eine merkliche Verkleinerung der Kollektion vor. Zum Inhalt gehöre ferner ein Kapazitätsabbau in Spinnerei und Weberei. Das nicht betriebsnotwendige Vermögen soll abgestoßen werden. Zur aktuellen Geschäftssituation heißt es, daß die Auftragseingänge im März auf Vorjahresniveau liegen. Das Auslandsgeschäft sei nach wie vor aufgrund der ungünstigen Währungsparitäten in den wichtigsten Absatzmärkten unbefriedigend. Der Auftragsbestand in diesem Monat liegt den Angaben zufolge bei über 72 Millionen DM. Die Vorräte seien weiter erfolgreich abgebaut worden. dpa

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