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Japan wirbt für Vietnam

■ Tokio will sich in den USA für Ende des Embargos gegen Hanoi einsetzen

Tokio (taz) – Wenige Tage vor dem Besuch von Bundesaußenminister Kinkel in Hanoi hat Vietnam wichtige Schützenhilfe in seinem Ringen um diplomatische Anerkennung erhalten. In Tokio versprach der japanische Premier Kiichi Miyazawa dem gastierenden vietnamesischen Regierungschef Vo Van Kiet, daß Japan eine Vermittlerrolle zwischen Hanoi und Washington übernehmen wolle.

Eine Normalisierung der US- vietnamesischen Beziehungen läge im Interesse Japans, da Vietnams wirtschaftliche Reformen auf diese Art beschleunigt werden könnten und das zur Stabilität in Asien beitrage. Noch immer stecken die Gespräche über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Washington fest. Präsident Clintons gespanntes Verhältnis zur Armee und seine frühen Proteste gegen den Vietnam-Krieg erschweren eine Öffnung der amerikanischen Vietnam-Politik. Die Japaner räumten ein, daß ohne eine Einigung mit den USA an Kredite von der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds und der Asiatischen Entwicklungsbank nicht zu denken sei. Doch Tokio setzt dem inzwischen eine andere Politik entgegen: Mit direkten Beihilfen zum Aufbau der Infrastruktur in der Höhe von 10 Millionen Mark kehrte Vo Van Kiet am Montag nach Hanoi zurück. Bereits im vergangenen November hatte Tokio den Vietnamesen erstmals seit 14 Jahren neue Regierungskredite über 300 Millionen Mark gewährt. Das Geschäft zwischen beiden Ländern blüht: 1992 betrug das Handelsvolumen insgesamt 2 Milliarden Mark. Georg Blume

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