Stasi-Spitzel verurteilt

Berlin. In einem Spionageprozeß hat das Kammergericht gestern einen Justizvollzugsbeamten zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß der 46jährige von 1988 bis 1989 dem MfS Informationen geliefert hat. Als Grund nannte er den Wunsch, wieder in die DDR einreisen zu können. Der Beschuldigte war Anfang der achtziger Jahre in die BRD übersiedelt, hatte dort aber große Probleme in seiner Ehe. Deshalb habe er seine Eltern und Freunde wiedersehen wollen, was ihm die DDR-Behörden aber verweigert hatten.