: Die Revanche des Möhlmanns
■ Ex-Mittelfeldregisseur Felix Magath neuer Amateur- und Co-Trainer des Hamburger SV
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Die Revanche des Möhlmanns Ex-Mittelfeldregisseur Felix Magath neuer Amateur- und Co-Trainer des Hamburger SV
„Ich hätte mir nicht träumen lassen, eines Tages wieder bei diesem Verein zu arbeiten und diese Möglichkeit geboten zu bekommen“, verkündete Felix Magath selbst noch staunend. Seit Freitag ist die Rückkehr des 39jährigen zum Hamburger SV perfekt. Der frühere Mittelfeld-Regisseur und Manager wird zur kommenden Saison Assistent von Cheftrainer Benno Möhlmann. Gleichzeitig trainiert er die in der Oberliga Nord spielenden HSV-Amateure. „Ich freue mich riesig auf diese Aufgabe. Und ich bin überzeugt davon, gute Arbeit abzuliefern“, sagte Magath am Freitag nach dem Abschluß eines zunächst für ein Jahr bis 30. Juni 1994 geltenden Vertrages.
Es war der Wunsch Möhlmanns, Magath in diese Position zum HSV zurückzuholen. Als Alternative war auch der kürzlich beim VfB Oldenburg beurlaubte Wolfgang Sidka im Gespräch. Magath war in Hamburg als Manager (verplichtete unter anderem Josip Skoplar) im Mai 1988 nach 23 Monaten gescheitert und bei Auflösung seines Fünf-Jahres- Vertrags mit rund einer halben Million Mark abgefunden worden.
Nach Beendigung seiner mit drei deutschen Meisterschaften, zwei Europacup-Siegen, 43 Länderspielen und zwei WM-Teilnahmen erfolgreichen Spielerkarriere (1976 bis 1986) holte der Manager Magath den Spieler Möhlmann 1987 von Werder Bremen zum HSV. Nun „revanchierte“ sich der zum Chefcoach aufgestiegene Möhlmann bei seinem Mitschüler, mit dem er 1989 die Trainerlizenz erwarb. Der nach der Trennung von Egon Coordes im vergangenen September zum Co-Trainer aufgerückte ehemalige Torwart Rudi Kargus wird sich zukünftig wieder ganz auf den Jugend- Bereich konzentrieren. Magath wird damit auch zum Bindeglied zwischen Nachwuchs- und Profibereich.
Nach seinen Manager-Jahren — dem HSV folgten Beschäftigungen beim 1. FC Saarbrücken für sechs Monate und bei Bayer Uerdingen zwischen 1990 und 1992 — hatte Magath zu Saisonbeginn umgesattelt und beim FC Bremerhaven seine erste Trainerstelle angetreten. „Ich wollte schon immer viel lieber als Trainer arbeiten, weil ich vom Fußball-Platz komme und mich dort wesentlich wohler fühle als im Büro“, sagte er. Mit den Bremerhavenern steht er an der Spitze der Bremer Verbandsliga und peilt den Aufstieg in die Oberliga an.
Eine große Trainerkarriere im bezahlten Fußball peilt Magath dagegen nicht an. „Das ist nicht mein Ziel. Der Verantwortung und dem Druck eines Cheftrainers im Profifußball möchte ich mich nicht aussetzen“, äußerte sich der vormalige Student der Erziehungswissenschaften. Die Rolle als zweiter Mann bezeichnete er, der früher als Spieler unter Ernst Happel das HSV-Spiel gestaltete, für sich als Idealposition. „Es macht mir großen Spaß, gerade mit jungen Leuten zu arbeiten. Es gibt viele Talente beim HSV mit der Perspektive, Profi zu werden. Da kann ich beim Start sehr behilflich sein.“
dpa
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