piwik no script img

CDU-Fraktion läßt sich doch prüfen

■ Rechnungshof kontrolliert seit Dienstag Ausgabepraxis im Wahljahr '91

Klammheimlich hat sich die CDU-Fraktion der Bremer Bürgerschaft jetzt doch zu einer Überprüfung ihrer Finanzen durch den Landesrechnungshof bereit erklärt. Bereits seit Dienstag sind zwei Rechnungshof-Mitarbeiter dabei, die Unterlagen der CDU-Fraktion auf die unberechtigte Verwendung von Fraktionszuschüssen im Wahljahr 1991 zu durchforsten. Zuvor hatten sich SPD, FDP und Grüne prüfen lassen; die (inzwischen aufgelöste) DVU- Fraktion soll noch folgen.

„Obwohl wir nach wie vor der Meinung sind, daß für diese Überprüfung eine Rechtsgrundlage fehlt, wollten wir das Thema nicht eskalieren lassen“, begründete CDU- Fraktionschef Peter Kudella gestern auf Anfrage die überraschende Wende seiner Position, die er dem Rechnungshof-Präsidenten Hartwig Meyer-Arndt bereits Anfang April in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt hatte. Im CDU-Fraktionsvorstand war der Schwenk einstimmig bestätigt worden. Zuvor hatte Kudella eine Überprüfung seiner Fraktionsfinanzen stets strikt abgelehnt, da die vom Rechnungshof angelegten Kriterien zwar für Behörden, nicht aber für politisch unabhängige Fraktionen angewandt werden dürften. „Wir sind uns zwar noch nicht in allen Punkten einig geworden“, so Kudella zum Gespräch mit Meyer-Arndt, „ich glaube aber jetzt, daß wir vom Rechnungshof fair behandelt werden.“ Sämtliche Ergebnisse sollen im September veröffentlicht werden. Ase

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen