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Tierschützer auf Instituts-Dach

AktivistInnen der Gruppe Tierschutz-Aktiv-Nord besetzten gestern morgen — einen Tag nach dem „Internationalen Tag des Versuchstiers“ — während des Hamburger Fischmarktes vier Stunden lang das Dach des Bernhard-Nocht-Instituts in St. Pauli, um gegen Tierversuche in den Labors zu demonstrieren.

Die autonomen Tierschützer prangerten an, daß jährlich 14 bis 20 Millionen Tiere bei Laborversuchen für die Kosmetik- und Arzneimittelindustrie sowie für die Waffenentwicklung und Gen- Grundlagenforschung umgebracht würden. Das Bernhard-Nocht-Institut habe sich zum Beispiel auf die Bekämpfung der durch Retroviren übertragenen Immunschwäche Aids konzentriert. Die Tierschützer widersprechen der Auffassung der Vivisektoren, daß Tierversuche für die Aids-Bekämpfung notwendig seien. Tierschutz-Aktiv-Nord: „Tatsache ist, daß alle sogenannten Retroviren, zu denen auch die Aids- Erreger gehören, im hohen Maße artenspezifisch sind.“ So könnten Schimpansen und Gibbons zwar Träger der Viren sein, würden aber daran nicht erkranken. Die Tierschützer fragen: „Wie will man bei Tieren die Heilung einer Krankheit feststellen, die sie gar nicht bekommen können?“ kva

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