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Erster dosenfreier Stadtteil

Göttingen (taz) – Zum ersten Mal wird ein ganzes deutsches Stadtviertel getränkedosenfrei. Ab heute wollen sämtliche Händler und Kaufleute im Göttinger Stadtteil Holtenser Berg Blech- und Aluminiumbüchsen aus den Regalen nehmen. Gelandet hat diesen Coup die bundesweite SchülerInnen-Aktionsgemeinschaft „Total tote Dose“, die seit einigen Jahren auf spektakuläre Art und Weise gegen Müll und Verpackungsschrott protestiert.

Der zunächst auf drei Monate befristete, bundesweit bislang einmalige Modellversuch soll aber erst der Anfang sein. Bis zum Jahresende, so hoffen die SchülerInnen, werden weitere Gemeinden und Stadtbezirke ihr Territorium für dosenfrei erklärt haben. „Uns geht es keineswegs nur um die Getränkedosen“, erklärten die „Total tote Dose“-Sprecher Sören Janssen und Philipp Heinz. „Die Büchsen sind lediglich der erste Schritt, um die Menge des Verpackungsmülls einzudämmen.“

Um bundesweit Druck zu machen, planen die Dosenfeinde für den 6. November eine Großdemonstration in Bonn. Dabei wollen sie einen Teppich von mindestens 70.000 leeren Dosen über das Pflaster scheppern lassen und den Verantwortlichen der Politik hernach überreichen. Reimar Paul

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