: Waschpo geht auf Schleichfahrt
■ Die neue Generation der Hamburger Wasserpolizei geht ihren Weg
geht ihren Weg
„Amerikahöft?“ Was für ein blöder Name! Warum nicht „Donna Clara“? — Das neue Prunkstück der Hamburger Wasserschutzpolizei (Waschpo) sperrte sich gestern morgen gewaltig, als die 18.9 Meter lange „WS 20“ auf den Namen „Amerikahöft“ getauft werden sollte. Ganze sechs Anläufe brauchte Taufpatin Carola Kaschner, Hamburgs jüngste Wasserschutzpolizistin, die gerade auf der Polizeischule ihre Kommissarin- Ausbildung absolviert, bis die Champagner-Pulle am Rumpf zerplatzte und der blaue Kreuzer sich nicht mehr gegen neuen Namen wehren konnte.
Die „Amerikahöft“ ist der Prototyp der neuen Generation von Hafenpatroullienbooten, die die „Waschpo“ erhalten soll. Das Schnellboot ist auf der Bergedorfer Schiffswerft Ernst Menzer gebaut und auf die Befürfnisse der ElbfahnderInnen zugeschnitten worden. Das Schiff erreicht mit seinen zwei 508 PS-Motoren eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern, es verfügt über zwei Bugstrahlruder, einen Kreiselkompaß sowie über eine Selbststeueranlage und eine hydraulische Arbeitsplattform. Soweit Spezial-Informationen für Technik-Freunde.
Um sich geräuschlos an Schiffe heranpirschen zu können, ist die „WS 20“ mit einer Schleichfahrteinrichtung für Vorwärts- und Rückwärtsfahrten ausgestattet. Die Besatzung besteht im Regelfall aus zwei bis vier BeamtInnen, zwölf Personen können noch zusätzlich befördert werden.
Die „Amerikahöft“ hat 2.8 Millionen Mark gekostet. Insgesamt sollen neun Boote dieser neuen Generation angeschafft werden und die derzeit 16 Waschpo-Schiffe ergänzen beziehungsweise ablösen. Die „Amerikahöft“ wird im „Wasserschutzrevier 3“ am Brooktor stationiert und von dort aus den Schiffsverkehr auf der Elbe überwachen und Umweltsünder jagen. Kai von Appen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen