piwik no script img

Wegner contra CDU: heute Urteil

Der CDU-Kritiker Markus Wegner erwartet, daß das Hamburgische Verfassungsgericht heute Neuwahlen zur Bürgerschaft und den Bezirksversammlungen anordnen wird. Die Verhandlung vor dem Gericht habe in der vergangenen Woche deutlich gemacht, daß es innerhalb der CDU-Hamburg „keinerlei demokratische Wahl-Entscheidungen bei der parteiinternen Nominierung von Kandidaten“ gegeben habe. Wegner rechnet deshalb mit einem Urteil, in dem das Verfassungsgericht die Wahlen von 1991 für ungültig erklärt.

Sein Mitstreiter Gerhard Orgaß hält eine solche Entscheidung nach Lage der Dinge für „eigentlich zwingend“. Dennoch wäre es für ihn schon ein Erfolg, würde das Gericht die Bürgerschaft anweisen, das Wahlprüfungverfahren endlich gesetzlich zu regeln. Hamburg ist das einzige Bundesland, in dem ein derartiges Gesetz fehlt. Zugleich müsse die Hamburger CDU gezwungen werden, ihre Satzung gemäß Artikel 21 des Grundgesetzes zu ändern, der vorschreibt, daß die innere Ordnung der Parteien demokratischen Grundsätzen entsprechen muß.

Als „Hauptverantwortlichen für die zentralistische Abgeordneten- Kür der CDU“ hat Wegner den früheren CDU-Justitiar Martin Willich ausgemacht. Wegner wirft Willich vor, dieses Verfahren „mitkonstruiert“ und „wiederholt verteidigt“ zu haben.

Die öffentliche Urteilsverkündung findet heute um elf Uhr im Plenarsaal des Hanseatischen Oberlandesgerichts statt. nm

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen