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Kein Herz für Gaukler

■ Bezirk wehrt sich gegen Gauklerfest

Mitte. Ein Herz für Gaukler schlägt offenbar in der Senatsverkehrsverwaltung. Nachdem das Bezirksamt Mitte dem diesjährigen am Opernpalais geplanten Fest der Straßenkünstler die Genehmigung verweigerte, wird nun die Verkehrsverwaltung die Aktenlage prüfen. In der Begründung des Bezirksamtes hieß es unter anderem, „das Konzept des Festes passe nicht in die anspruchsvolle Architektur“. Dem mag die gauklerfreundlich gesonnene Senatsbehörde nicht unbedingt folgen. „Unsere Fachleute haben den Eindruck, daß noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, gab sich Pressesprecher Tomas Spahn gegenüber der taz optimistisch. Man werde prüfen, ob die Ablehnung auf tönernen Füßen stehe, fügte er hinzu. Staatssekretär Ingo Schmidt zeigt Verständnis für die genußfreudigen Berliner und bekräftigt: „Unser Ziel ist es, das Gauklerfest stattfinden zu lassen.“

Dieser Genuß konzentriert sich nach Meinung des Bezirksamts Mitte jedoch eher auf Currywurst und Bierstände statt auf Jongleure und Feuerkünstler. „Hier sollte öffentliches Straßenland zur Freiluftgaststätte umfunktioniert werden“, heißt es in einer Presseerklärung. Das Gauklerfest ist inzwischen zum Politikum geworden. In seiner letzten Sitzung hatte das Parlament auf Antrag der FDP beschlossen, den Senat zu Verhandlungen mit dem widerspenstigen Bezirk aufzufordern. hek

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