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Rau will Parteivorsitz nur für die Übergangszeit

■ Nominierungsverfahren weiterhin unklar

Bonn (AFP) – Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau will den SPD-Parteivorsitz nur für eine Übergangszeit wahrnehmen. „Meine Lebensplanung ist ganz anders“, sagte der amtierende Parteichef am Montag. Rau bekräftigte zugleich, daß bei der Entscheidung über die Nachfolge des zurückgetretenen SPD-Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten Björn Engholm eine Beteiligung der Parteimitglieder angestrebt wird. Neben dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder bewirbt sich nun auch der rheinland-pfälzische Regierungschef Rudolf Scharping um Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur. Scharping bekundete seine Bereitschaft am Sonntag im SPD-Präsidium. Er kann außer in Rheinland-Pfalz vor allem bei den ostdeutschen Landesverbänden und bei der SPD Nordrhein-Westfalen mit Unterstützung rechnen. Der brandenburgische SPD-Landesvorsitzende Steffen Reiche sprach sich in Potsdam für Rau als Parteivorsitzenden und Scharping als Kanzlerkandidaten aus. Für den Parteivorsitz bewirbt sich auch die Chefin des SPD-Bezirks Hessen-Süd, Heidemarie Wieczorek-Zeul. Als Kanzlerkandidatin ist ferner die bayerische SPD- Vorsitzende Renate Schmidt im Gespräch. Auch dem saarländischen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine werden Chancen eingeräumt. Rau betonte, eine Urwahl lasse weder das Parteiengesetz noch das Organisationsstatut der SPD zu. Mit einer Mitgliederbefragung könne man jedoch auch ein hohes Maß an Verbindlichkeit erreichen. Der Parteirat, das höchste beratende Gremium zwischen zwei Parteitagen, kommt am 18. Mai in Bonn zusammen. Grünen-Vorstandssprecher Ludger Volmer warf der SPD vor, den aussichtsreichen Bewerber Schröder zu demontieren. „Mit Gerhard Schröder hat die SPD einen Kandidaten, der als einziger weiß, was er will“, sagte Volmer. Seite 4

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