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Verwirrende Akademie-Vereinigung

■ CDU ist „empört“, und SPD steht „hinter Diepgen“

Berlin. Um die geplante Neugründung einer gemeinsamen Akademie der Künste Berlin- Brandenburg nach der nun erfolgten Auflösung der DDR-Akademie sind neue Irritationen entstanden. Diese lassen Zweifel an dem Zeitplan des Berliner Akademiepräsidenten Walter Jens aufkommen, die erste gemeinsame Sitzung noch vor der Sommerpause für Mitte Juni einzuberufen. Offenbar ist darüber jetzt ein Streit zwischen den Berliner Koalitionspartnern SPD und CDU entbrannt.

Nachdem bereits Bundeskanzler Helmut Kohl seine Bedenken in dieser Frage kürzlich öffentlich gemacht hatte, hat jetzt die Berliner CDU-Fraktion auf ihrer Sitzung am Dienstag abend nach den Worten ihres Vorsitzenden Klaus Landowsky „empört“ auf den Beschluß des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses am vergangenen Montag reagiert, „Mitglieder der ehemaligen DDR- Akademie der Künste en bloc zu übernehmen“.

Der Ausschuß hatte mit knapper Mehrheit dem Entwurf eines Staatsvertrages zur Neugründung der Berlin-Brandenburgischen Akademie zugestimmt. Dazu meinte Landowsky: „Besonders schlimm ist, daß der mit neun zu acht Stimmen gegen die CDU gefaßte Beschluß nur mit Hilfe des PDS-Abgeordneten Klein zustandegekommen ist, der durch seine mittelbare Zusammenarbeit mit den Institutionen der Staatssicherheit sich an den Intellektuellen vergangen hat.“ Die CDU werde daher „gegen diese En-bloc-Übernahme weiterkämpfen“.

Dagegen kündigte der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Berliner SPD, Ditmar Staffelt, am Rande der Fraktionssitzung an, daß die SPD-Fraktion „hinter der vom Regierenden Bürgermeister eingebrachten Vorlage steht und dem Staatsvertrag zustimmen wird“. Die Ablehnung der CDU- Fraktion sei „um so unverständlicher, als es sich um einen zwischen den Koalitionspartnern voll abgestimmten Vorgang handelt“. dpa

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