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Golfplatz mit Folgen

■ Kamerun: Journalisten verhaftet

Berlin (taz) – Einer der bekanntesten kritischen Journalisten Afrikas, der Kameruner Pius Njawe, ist am Mittwoch verhaftet worden. Die von ihm geleitete Wochenzeitung Le Messager hatte in ihrer neuesten Nummer Einzelheiten über einen Golfplatz veröffentlicht, den Kameruns Präsident Paul Biya in der Nähe seines Heimatdorfes Mvomekaa mitten im tropischen Regenwald angelegt habe. Zusammen mit Njawe wurde auch Germain Kowmgo Ekwe von der Zeitung L'Opinion verhaftet. Das in Wien ansässige Internationale Presseinstitut (IPI) hat gegen die Festnahmen protestiert.

Wie „Reuter“ berichtet, sollte Njawe am 28. Mai in Berlin den Journalistenpreis „Goldene Feder“ erhalten. Njawe war einer der ersten Journalisten Kameruns gewesen, der 1990 gegen die damalige Einparteiendiktatur Biyas protestiert hatte. In Le Messager vom 27. Dezember 1990 war ein regierungskritischer „Offener Brief“ des Schriftstellers Celestin Monga erschienen. In einem nebenstehenden Editorial hatte Njawe die in Kamerun herrschende Zensur angeprangert. Die Veröffentlichung und die darauffolgenden Gerichtsverfahren waren ein wichtiger Mobilisierungsmoment für die kamerunische Demokratiebewegung. Celestin Monga hat mittlerweile nach mehreren Morddrohungen das Land verlassen. D.J.

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