■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag / Sonntag
Nachbarn
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat die Sozialhilfezahlungen an Bürgerkriegsflüchtlinge eingestellt, andere Kommunen ziehen nach – neben der anstehenden Asyldebatte in Bonn und dem Prozeß gegen die Attentäter von Mölln ein Thema dieses Magazins, das sich nicht ausschließlich an Ausländer richtet, dessen Plazierung allerdings den Tatbestand der fahrlässigen Einschaltquotenverhinderung erfüllt.(ZDF, 9.03 Uhr)
Mutschmanns Reise
„Sterne des Südens“, „Glückliche Reise“, „Traumschiff“ – ständig fräsen sich deutsche Filmtruppen durch die Exotik, um die Heimatfront mit dringend benötigten Eskapismus- Lieferungen zu versorgen. Autor und Regisseur Hanno Lunin beorderte seine Akteure nach Formentera; beinahe zeitgleich geht's gegenüber im Zwoten gen Israel („Wenn Engel reisen...“, Part 11). Anschließend folgt der „ARD-Ratgeber Reise“.(ARD, 14.00 Uhr/
15.30 Uhr)
Blood simple –
Eine mörderische Nacht
Erst mit „Barton Fink“ erlangten die Gebrüder Coen die höheren Weihen des Filmkunstbetriebes, während der gemeine Kinogänger schon seit „Blood Simple“, spätestens aber seit „Arizona Jr.“ jedem neuen Coen-Stück mit fiebriger Erwartung entgegenlechzt. Ihr brillantes Debüt: ein aus James M. Cain und Hitchcocks düstersten Arbeiten amalgamierter Thriller.(RTL 2, 22.20 Uhr)
Bildschirmherrschaft
Als sich 1992 die Potanten der G-7-Staaten in München ein Stelldichein gaben und ein Journalistenheer der Konferenzergebnisse harrte, hielten die Dokumentaristen Manfred Beger, Thomas Riedelsheimer und Mathias Schwerbrok ihre Gummilinsen kritisch auf die Kolleginnen und Kollegen.(ZDF, 10.15 Uhr)
Der letzte Zug
Blake Edwards wurde bekannt durch Komödien, erprobte sich aber auch in anderen Genres. „Der letzte Zug“ („Experiment in Terror“) ist ein spannender und exzellent fotografierter Thriller, in dem Glenn Ford der verängstigten Lee Remick gegen einen Psychopathen beisteht.
(Kabelkanal, 19.30 Uhr)
Oh, diese Männer
Vier angejahrte Männer treffen sich in ihrer Freizeit zum Pokern und beim Basketball, haben Spaß und klagen einander ihr Leid mit dem anderen Geschlecht – eine Serie für uns reifere Jugendliche, ein männerorientiertes „fortysomething“ sozusagen.
(RTL 2, 23.25 Uhr)
Wir Frauen
Hauptdarstellerinnen erzählen ihre Geschichten: Alida Valli, Ingrid Bergmann, Isa Miranda und Anna Magnani sind in je einer autobiographischen Episode zu sehen. Für die Inszenierung dieses 1953 entstandenen reportageartigen Kompilationsfilms zeichneten Alfredo Guarini, Gianni Francolini, Roberto Rossellini und Luchino Visconti verantwortlich.
(ZDF, 0.00 Uhr)
Der Tiger
liebt nur frisches Fleisch
Als James Bond und seine diversen Abziehbilder für volle Kinosäle sorgten, versuchte sich auch Claude Chabrol am Agentenfilm und ging dabei, wie er rückblickend bedauerte, „bis an die Grenzen des Schwachsinns“. Doch auch hier gibt es die für Chabrol typischen boshaften Details, etwa wenn ein Zwerg in Anspielung auf einen kleinwüchsigen Regiekollegen Jean-Luc genannt wird. Mit dem ersten der beiden Filme um den Geheimagenten Louis Rapiere startet der Kabelkanal eine zehnteilige Chabrol-Reihe (jeweils sonntags gegen Mitternacht).(Kabelkanal, 0.10 Uhr)
Harald Keller
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