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Neuer Stadtteil für Eimsbüttel

■ Grundsteinlegung in Schnelsen-Burgwedel: Bezirk plant 1.700 Wohnungen für knapp 6.000 Menschen

: Bezirk plant 1700 Wohnungen für knapp 6000 Menschen

Ingrid Nümann-Seidewinkel kannte den Weg bereits. Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen reiste die Eimsbüttler Bezirksamtsleiterin gestern zum Schleswiger Damm, in den äußersten Nordwesten ihres Bezirks, um feierlich einen Grundstein für ein Neubauprojekt zu legen. Stand am vergangenen Donnerstag der Startschuß zur Errichtung eines Blockkraftheizwerkes auf der Tagesordnung, so war die Amtschefin am Montag in Sachen Wohnungsbau unterwegs. Doch die doppelte Grundsteinlegung ist nur der Anfang — ein neuer Stadtteil für 6000 Menschen geht in die Realisierungsphase.

Bis Ende des Jahrzehnts sollen rund um den Schleswiger Damm und die AKN-Haltestelle Burgwedel über 1700 Wohnungen gebaut werden. Zu 1400 Wohneinheiten im Geschoßwohnungsbau kommen noch einmal gut 300 Reihen- und Einfamilienhäuser. Ein Zehntel der Wohnungen sind schon erstellt und bezogen, weitere 500 bereits genehmigt. Darunter auch die 139 Saga-Sozialwohnungen am Schleswiger Damm, Ecke Lüttenredder, an deren Errichtung seit gestern gearbeitet wird. In dem Neubaukomplex sollen auch fünf Wohnungen für RollstuhlfahrerInnen und vier Groß-Unterkünfte für Behinderten- Wohngruppen der Stiftung Alsterdorf untergebracht werden.

An Sozial- und Freizeiteinrichtungen wird der neue Stadtteil zwei Kindertagesheime mit jeweils 140 Plätzen sowie eine große Sportanlage und ein Spielplatzheim bekommen. Strittig ist noch, ob auch eine neue Gesamtschule in Schnelsen entstehen soll — die Schulbehörde prüft zur Zeit die entsprechenden Bedarfe. Ein besonderes Pilotprojekt: Mehr als zwei Drittel der Wohnungen sollen ihre Energie aus dem erdgasbefeuerten Blockheizkraftwerk beziehen, das die Hamburger Elektrizitätswerke im Keller eines fünfstöckigen Geschäfts- und Wohnhauses unterbringen wollen. Das 33-Millionen Projekt soll bereits im Sommer des kommenden Jahres fertiggestellt werden.

Kernstück des neuen Stadtteils soll ein neuer Marktplatz, umgeben von einem bis zu fünfgeschossigen Versorgungszentrum mit Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungseinrichtungen, direkt an der AKN- Haltestelle Burgwedel sein, auf dem auch eine Bushaltestelle für mehrere Linien untergebracht werden soll.

Damit auch die Naherholung nicht zu kurz kommt, plant der Bezirk, entlang des Burgwedelau-Nebengrabens bis 1996 eine 64 000 Quadratmeter große Parkanlage herzurichten, auf der auch drei Spielplätze untergebracht werden sollen. Dafür, daß die AnwohnerInnen in einem so großen Grüngebiet nicht die Orientierung verlieren, haben die PlanerInnen gesorgt. In einer Presserklärung des Bezirks heißt es: „Bänke, Spielgeräte und Abfallkörbe strukturieren die Parkanlage“. Marco Carini

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