: Gedanken einer 15jährigen Türkin
Am Samstag hörte ich zufällig in den Nachrichten, daß in Solingen ein Haus in Brand gesetzt wurde. [...] Als ich das hörte und mir Gedanken darüber gemacht hatte, bekam ich Angst, denn auch ich bin eine Ausländerin – dagegen kann ich nichts machen. [...]
Manchmal frage ich mich, ob auch andere Menschen sich darüber Gedanken machen, sich mal überlegen, wieso das alles passiert und was man anders machen könnte. Ob man nicht einfach mal versucht, mit den Ausländern klarzukommen. Ich glaube nicht, daß viele es schon probiert haben. [...] Denn auch wir Ausländer sind Menschen, so wie Deutsche auch. Auch wir haben das Recht, hier in Frieden zu leben! Auch wir würden gerne eine Nacht ohne Angst verbringen, oder noch vieles mehr. [...]
Natürlich rasten jetzt auch die ausländischen Jugendlichen aus. Aber doch nur deswegen, weil fünf Menschen ihrer Nationalität umgebracht worden sind. Ist es nicht verständlich, daß sie ihre Wut und Trauer zeigen? [...]
Bevor ich meinen Brief beende, würde ich gerne jeden auffordern, sich darüber Gedanken zu machen, sich zu überlegen, was man dagegen machen kann, damit es nicht noch einmal passiert! Yurdanur Üstüntas
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
