■ Die Queen lädt Touristen zum Grillen in die Brandfalle: Windsor-Wiederaufbau ist gesichert
London/Berlin (taz) – Übermorgen geht's los: BritInnen und TouristInnen werden wie die Heuschrecken über den Buckingham- Palast in London herfallen, um mit eigenen Augen zu sehen, wie die Windsors leben. Dafür müssen sie allerdings acht Pfund pro Kopf (ca. zwanzig Mark) berappen. Das Ganze dient freilich einem guten Zweck: Der Erlös wird in den Wiederaufbau des Windsor Castle gesteckt, das im vergangenen Jahr durch ein Feuer stark beschädigt worden war.
Dasselbe Schicksal könnte auch dem Buckingham-Palast widerfahren, warnt die britische Behörde für Sicherheit. Der Palast sei „eine Todesfalle“, die touristischen Führungen seien „eine zynische Farce und darüber hinaus lebensgefährlich“, heißt es in einer Presseerklärung.
Der Palast verstoße nämlich eklatant gegen die Brandschutzverordnung, ein Feuer könne in einer Tragödie enden. Als Monarchin muß sich Königin Elisabeth nicht um Sicherheitsvorschriften scheren – sie genießt auch in diesem Bereich Immunität. So fehlen zum Beispiel Sprinkleranlagen, damit die kostbaren Gemälde keine Wasserschäden davontragen können. Statt dessen verbrennen sie dann wohl, wie beim Feuer im Windsor Castle. „Wir hatten Großfeuer im Hampton Court, in York Minster und im Windsor Castle“, sagte James Tyne von der Behörde für Sicherheit. „Dennoch weigert sich die Regierung, daraus zu lernen. Ich meine, daß alle Paläste der Krone geschlossen werden sollten, bis sie auf ihre Sicherheit überprüft worden sind.“ Wer soll der Queen dann aber beim Wiederaufbau ihrer Lieblingsresidenz finanziell unter die Arme greifen? Ralf Sotscheck
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