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Veto gegen Grünen Pfeil

■ Auch der Behindertenverband lehnt DDR-Verkehrszeichen ab

Gegen die Einführung des Grünen Pfeils für den rechtsabbiegenden Autoverkehr in ganz Deutschland hat sich der Berliner Behindertenverband ausgesprochen. Besonders Blinde, Sehschwache und Rollstuhlfahrer seien durch den Grünen Pfeil im Straßenverkehr gefährdet, erklärte gestern der stellvertretende Vorsitzende des Berliner Behindertenverbandes, Martin Marquard. Blinde orientierten sich im Straßenverkehr an den Motorgeräuschen des parallel laufenden Verkehrs. An Ampeln mit dem Grünen Pfeil, der das Rechtsabbiegen bei Rot erlaubt, seien abbiegende Fahrzeuge für sie nicht wahrnehmbar. Ähnliche Gefahren entstünden für Rollstuhlfahrer, die sich auf die Bewältigung von Bordsteinen konzentrierten.

Es gehe nicht darum, praktikable DDR-Lösungen „plattzumachen“, sagte Marquard. Die Verkehrsentwicklung habe vollkommen neue Dimensionen angenommen, die neue Konzepte erforderten. Der Grüne Pfeil sei dagegen ein „konzeptloser Versuch, den Verkehr in den Griff zu bekommen“. Es sei naiv, auf die geforderte Rücksichtnahme im Verkehr hinzuweisen, betonte Dietrich Plückhahn vom Allgemeinen Blinden Verein. Die Aggressivität nehme ständig zu. Es werde immer „ruppiger“ gefahren.

Die in den vergangenen zehn Jahren erreichte Mobilität der Behinderten in Berlin würde durch den Grünen Pfeil einen großen Rückschlag erleiden, erklärten die Vertreter des Behindertenverbandes. Viele Behinderte würden verunsichert nicht mehr am Verkehr teilnehmen. In Berlin gibt es rund 10.000 Blinde und Sehschwache sowie etwa 20.000 Rollstuhlfahrer. epd

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