: Es steht so manches im Garten, was nicht angeht
■ Betr.: Schleife oder Pfeil" (Cramer, Zeitbaum), taz vom 11.8.93
betr.: „Schleife oder Pfeil“ (Cramer, Zeitbaum),
taz vom 11.8.93
Endlich mal wieder gelacht! Der hundertste Naturwissenschaftler, der aus der Sicherheit des Systems in den Nebel der Philosophie springt. Wer klettert da im weitverzweigten Zeitbaum (verzwickte Ähnlichkeit mit einem Hirngespinst) und ruft, als hätte er den Himalaya bestiegen? Um Kants und Schopenhauers Willen nicht schütteln!
Zu zerstreut „die vierfache Wurzel des zureichenden Grunds“ zu sehen, über die er stolpern muß, wenn er sein Bäumchen rausbringen will. Sucht die Brille, hat keine Zeit in den Spiegel zu gucken, wie nicht spezialisierte Menschen (Philosophen) tun, bevor sie raus gehn. Er hätte sie auf seiner Nase sitzen sehn. Schnell wäre er zurück in seinen Kopf gekommen und hätte entdeckt, was er sucht: Zeit und Raum, also den Bildschirm, auf dem alles und hinter dem nichts als der ganze Kerl ist, der nicht so tun soll, als gäbe es seit Kant in der Philosophie so was wie Ursprung, Weltformel und Quatsch.
Ein Zeitbaum für 38 Mark? Macht nichts. Es steht so manches im Garten, was nicht angeht. Ich sag nur: Gen-Technik in der Natur!
38 Mark würde ich aber ausgeben, wenn Beate Hogefeld, Klaus Steinmetz und Betroffene endlich ihr Buch schreiben würden. Aber – mit Lust zu Philosophie und Leben – vorher in den Spiegel gucken! Klaus Wachowski, Alzey
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