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Frankensteins Labor

■ Neue Freilandexperimente mit genmanipulierten Pflanzen in Bayern

Berlin (taz) – Gegen einen mehrjährigen Freilandversuch mit genmanipuliertem Mais und Raps im Landkreis Fürstenfeldbruck laufen derzeit Bayerns Grüne Sturm. „Hier wird in freier Natur wieder ein Spiel mit lauter Unbekannten gestartet. Zudem gibt sich die Technische Universität München dafür her, dem Chemiekonzern Hoechst mit öffentlichen Geldern Gratis-Tests für dessen Agrargift Basta zu liefern“, so die Hauptkritik des Umweltinstituts München e.V. und der Grünen.

Genmanipulierte Zuckerrüben und Kartoffeln wurden bereits in Niedersachsen und Niederbayern – unter Protest – freigesetzt. Diesmal soll unter anderem auch die Resistenz von gentechnisch verändertem Mais und Raps gegenüber dem Unkrautvertilger Basta ausgeforscht werden - mit Saatgut aus dem Hause Hoechst und rund fünf Millionen Mark des bayrischen Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit.

Daß das neue Experiment nun als Sicherheitsforschungsprojekt ausgegeben wird, quittieren die Grünen mit Hohn und Spott. Solche Unternehmen gehören, wenn überhaupt, in ein geschütztes Labor, so Pressesprecher Stefan Scholer. Deshalb werden derzeit mit einer umfangreichen Aktion die BürgerInnen im Umkreis des Versuchsgeländes zu Protesten ermuntert.

Der Genehmigungsantrag der TU München liegt derzeit beim Bundesgesundheitsamt im Poststapel. Sollte das Experiment durchgehen, wird von den Gegnern bereits jetzt der Gang vor den Kadi in Betracht gezogen. „Wo die Folgen für Mensch und Umwelt so unabsehbar sind, darf nichts unversucht bleiben“, heißt es in einer Erklärung. Bettina Fink

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