: Den Krieg gezeichnet
■ Weltkindertag- Kongreß der Unicef kleidet sich in kulturelles Programmgewand
Kinder, die in Krisengebiete hineingeboren werden, müssen den Kriegsalltag bestehen, der täglichen Bedrohung und letztlich der Flucht entgegensehen. Oft leiden sie in ihren Ländern unter der maroden Staatspolitik, viele Kinder sind Verwahrlost. Um diesen Kindern zu helfen, findet vom 26. -29, September in Hamburg der internationale Kongreß Children in War and Persecution statt. 600 Experten aus 40 Ländern tauschen sich in der Hansestadt aus. Organisiert wurde die Veranstaltung vin der Kinder- und Jugendpsychatrie des UKE sowie der Cultur Cooperation, einem Hamburger Verein, der sich für internationalen Kulturaustausch einsetzt. Beide Institutionen sind eingehend mit der Thematik vertraut: Die Kinder und Jugendpsychatrie therapiert Flüchtlingskinder, von denen rund 3.000 in Hamburg leben. Die Cultur Cooperation wiederum versteht sich als Wegbahner für ein anderes Kulturverständnis: „Kultur findet nicht im entpolitisierten Raum statt“, so die Cultur Cooperation in ihrem Info-Blatt, deswegen sei sie auch parteilich und setze sich für eine gerechtere Gesellschaft ein.
Im Museum für Völkerkunde findet am 26.September eine Reihe von Veranstaltungen statt, dessen Einnahmen dem Kinderhilfswerk Unicef zukommen sollen. Gezeigt wird ab 11 Uhr eine Filmreihe mit Beiträgen über mozambikanische, kurdische und brasilianische Kinder, woran sich eine Diskussion anschließt. Durch Theater und Mitmach-Spiele, sollen vor allem Kindern angeregt werden, von der leichten Seite an das ernste Thema heranzugehen.Der Tag findet seinen Abschluß in einem Benefiz-Konzert, in dem Künstler aus Paraguay, Hamburg und Gambia vertreten sind.
Vom 24.September bis zum 8.Oktober läuft im Lippmann-Saal der Finanzbehörde die Ausstellung Ich habe den Krieg gezeichnet, eine Sammlung von Kindern gefertigter Zeichnungen die quasi als Ventil für ihre Erlebnisse in Kriegszeiten dienten. Über die Situation von Flüchtlingskindern in Hamburg erfährt man außerdem am 30.September in der Evangelischen Akademie, wo Fachleute ihre Erfahrungen zum Thema berichten. Das Metropolis-Kino rundet das Programm ab 3. 10. mit Filmbeiträgen über Krieg- durch die Augen eines Kindes erlebt- ab. A.S.Peters
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