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Gurke des Tages / Peitschen und Opium

Im Sommersemester 1988 mußte der Münsteraner Germanistik-Dozent Steinberg eine stark individualistisch gefärbte Handhabung der Rechtschreibung bemerken bei seinen Erstsemestern. Es beliebte ihm, daraufhin vorwurfsvoll festzustellen, daß nun „augenscheinlich das Proletariat an die Hochschulen drängt“. Und weil er einmal dabei war, forderte er einige Kandidaten auf, das Studium gefälligst aufzugeben. „Es hat ja doch keinen Zweck.“ Nichtsdestotrotz bestand in diesem Semester einer der solcherart Ermahnten sein Examen. Mit der Rechtschreibung hatte er dabei keine Probleme, da er seine Examensarbeit nicht auf konventionelle Weise abschrieb, sondern einscannte. Das Proletariat, Genosse Steinberg, partizipiert inzwischen an den großartigen Errungenschaften bourgeoiser Spitzentechnologie.

Peitschen und Opium

Islamabad (AFP) – Die pakistanische Übergangsregierung hat am Sonntag eine Änderung des Drogengesetzes vorgenommen. Danach sollen Personen im Besitz von mehr als einem Kilo Opium mit Gefängnis zwischen zwei Jahren und lebenslänglich bestraft werden. Außerdem drohen den Drogenbesitzern bis zu 30 Peitschenhiebe und ein Bußgeld. Das neue Gesetz beendet auch die juristische Unterscheidung zwischen dem Besitz reinen oder verarbeiteten Opiums, die als juristisches Schlupfloch galt.

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