piwik no script img

Lokalkoloratur

Da soll noch mal jemand sagen, Hackmanns Polizei arbeitet ineffektiv. Wenn es sein muß, finden seine Jungs und Mädels in Uniform ein seit vier Wochen entführtes Fahrrad binnen fünf Stunden. taz-Redakteurin Birgit „mobbing“ Hoyer durfte jetzt diese Erfahrung machen.

Ihr schmucker Silberpfeil-Drahtesel Marke „Kettler-Alu“ war Ende September vom taz-Hof geklaut worden. Abends waren Schreck und Wut groß: „Da stand ich nun mit meinem Körbchen.“ Um Hamburgs Polizei einzuschalten, fehlte der Vorurlaubsstreßgeplagten die Zeit. Und so gingen vier Wochen England-Urlaub ins Land, bevor Hoyers „Gatte“ Anzeige erstattete: „Ich dachte, die nehmen das auf, und das war's.“ Weit gefehlt: In dem Beamten begann sofort das Kriminalistenblut zu brodeln: „Ich gebe das sofort in den Fahndungscomputer“ – und in allen Stadtteilen begann die fieberhafte Suche.

Die Lorbeeren erntete gestern „Peter 25/2“ vom Osdorfer Revier. Gerade streifte die Besatzung durch die gefährlichen Gefilde von Osdorf, als ihr der gestohlene Silberpfeil ins Blickfeld geriet. „Ein Mann auf einem Damen-Kettler? Da kann was nicht stimmen“, schlossen die Hüter des Gesetzes messerscharf. Mit quietschenden Rädern wurden Zweirad und Dieb gestellt. Bereits um 16 Uhr ereilte Birgit per Telefon die Nachricht über das Auffinden des Silberpfeils. Wenig später knallten die Sektkorken. Nur eines trübt die hoyerschen Sinne: „Es heißt nicht Silberpfeil – es heißt Fahrrad, und ich hab' es gern. Und ich will nie wieder etwas Böses über Hackmanns Polizei in der taz lesen.“ Bitte sehr. Kai von Appen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen