: Zins als Wurzel allen Übels
■ betr.: „Geld muß stinken“, taz vom 23.11.93
Gesells Zinstheorie hat mehrere praktische Versuche zur Folge gehabt, unter anderem geldfreien Warenverkehr im Ruhrgebiet der zwanziger Jahre, Aufnahme ins Parteiprogramm der Frei-Sozialen Union (FSU).
Wer mit alten Anhängern Gesells redet, wird oft nicht nur auf ein monomanisches Beharren auf den Zins als Wurzel allen Übels stoßen, sondern trifft auch auf kleinbürgerliche Verschwörungstheorien bis hin zur Paranoia und vor allem auch auf eine gehörige Portion antikapitalistischen Antisemitismus à la Wallstreet als Agentur des internationalen Judentums als Urheber alles Bösen. Bei mancher Sympathie für die Knöllchen – es ist eine nicht nur erfreuliche Gesellschaft in die man sich hierbei begibt. Klaus Gasseleder, Schweinfurt
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