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Sieben Säue in Berlin

■ Statistisches Jahrbuch Berlin 1993 liegt vor / Gegenläufiges in Ost und West

Alle 17 Minuten wurde 1991 in Berlin ein Kind geboren. Kreuzberg ist nach wie vor der am dichtesten besiedelte Bezirk Berlins. 19 Pferde, drei Rinder und sieben Schweine wurden Ende 1992 in den Innenstadtbezirken gehalten. Diese Zahlen enthält das Statistische Jahrbuch Berlin 1993, das nun vom Direktor des Statistischen Landesamtes, Günther Appel, in Berlin vorgestellt wurde.

In dem 596 Seiten umfassenden Werk seien über 130.000 Einzeldaten enthalten, erklärte Appel. Dabei seien die meisten Daten für das vereinte Berlin dokumentiert. Einige sehr unterschiedliche, teilweise sogar gegenläufige Entwicklungen im Ost- und im Westteil der Stadt würden dagegen getrennt ausgewiesen. Diese Darstellung biete den notwendigen Überblick über die sich teilweise sprunghaft vollziehenden Strukturveränderungen vor allem im Ostteil der Stadt, sagte Appel. Die Einführung des statistischen Berichtssystems der Bundesrepublik sei im Ostteil Berlins weitgehend abgeschlossen. „Am erstaunlichsten“ ist laut Appel die Entwicklung der Eheschließungen und Geburten. 1991 wurden laut Statistik nur 18.130 Ehen geschlossen. Das waren 25,8 Prozent weniger als im Jahr 1989. Die Zahl der Eheschließungen blieb im Westteil mit 12.732 fast konstant. Dagegen gaben sich 1991 nur 5.398 Paare im Ostteil das Ja-Wort. Das bedeutet: Rückgang um die Hälfte im Vergleich zu 1989.

Ähnlich verhielten sich die Geburtenzahlen, so Appel. Die Zahl der Neugeborenen sank im Ostteil von 16.937 im Jahr 1989 auf 8.712 im Jahr 1991. In den westlichen Bezirken stieg die Zahl im gleichen Zeitraum um 691 auf 21.850. Für Berlin ergab sich 1991 ein Bevölkerungszuwachs von 12.336 Menschen auf über 3,446 Millionen.

Das Jahrbuch enthält unter anderem Daten aus den Bereichen Gesundheitswesen, Unterricht, Bildung und Kultur, Wahlen, Erwerbstätigkeit, Bautätigkeit, Preise sowie Löhne und Gehälter. dpa

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