Im Wahn zugestochen

■ Zwei 21jährige verletzten Passanten

Innerhalb von zehn Minuten haben zwei Männer in der Nacht zu Dienstag vier Menschen mit Messerstichen am Mehringplatz in Kreuzberg zum Teil lebensgefährlich verletzt. Die ersten beiden Opfer waren ein Lehrer und eine Lehrerin aus Köln, die einen Abendspaziergang machten. Laut Polizei wurden sie von den beiden 21jährigen Tätern mit einem Knüppel und einem Meser angegriffen. Der Lehrer erlitt so schwere Stichverletzungen, daß er gestern trotz einer Notoperation immer noch in Lebensgefahr schwebte. Fünf Minuten später schlugen und stachen die Täter auf einen 44jährigen Passanten ein, der sich geweigert hatte, seine „Kohle“ herauszugeben. Auch von dem vierten Opfer, einem 17jährigen Schüler, forderten sie mit dem Knüppel Geld. Der Schüler versuchte wegzulaufen, bekam dafür aber ein Messer in den Rücken. Während die Verletzten ins Urban-Krankenhaus gebracht wurden, brachen die Täter in ein Geschäft ein und stahlen zwei Schaufensterpuppen. Dabei zogen sie sich Schnittwunden zu und begaben sich dummerweise auch ins Urban-Krankenhaus. Einer Krankenschwester kam ihre Erklärung für die Wunden spanisch vor, und sie rief die Polizei. Ob die Täter unter Alkohol- oder Drogeneinfluß standen, wurde nicht bekannt. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags und Straßenraubes.

Auch ein 58jähriger Geldbote, der am Montag abend von zwei Räubern in Lichtenberg niedergeschossen worden war, schwebte gestern immer noch in Lebensgefahr. Die beiden flüchtigen Täter sollen nochmals gefeuert haben, als der Bote schon schwer verwundet am Boden lag. plu