: Basis: Weiblich
■ SPD-Eimsbüttel für Angelika Mertens
Die erste Mitgliederbefragung ist durch, die Basis stimmte weiblich: 56,8 Prozent der Mitglieder des SPD-Kreises Hamburg-Eimsbüttel bevorzugten am Sonnabend die 41jährige Kreisvorsitzende Angelika Mertens als Bewerberin um das Bundestagsmandat. Ihr Stellvertreter und Konkurrent, der 37jährige Arbeitsrichter Heinz Uthmann mußte sich mit 43,2 Prozent der Stimmen begnügen. An der Befragung nahmen 43,1 Prozent der 2.785 Mitglieder teil.
Die jetzige Mitgliederbefragung hat formal nur beratenden Charakter, weil das Bundeswahlgesetz keine Abstimmung aller Mitglieder über Wahlkreiskandidaten vorsieht. An der Aufstellung von Frau Mertens, die ihre Brötchen als Referentin im Amt für Jugend verdient, durch eine Wahlkreiskonferenz gibt es aber keinen Zweifel.
Möglicherweise wird auch der neue SPD-Landeschef durch eine Basisbefragung bestimmt. Eine „Urwahl“ forderte am Wochenende die Kreisdelegiertenversammlung der SPD-Harburg. Wenn sogar der scheidende Vorsitzende Helmuth Frahm die SPD in einem taz-Interview „offen als ,Kaderpartei' kritisiert, die nicht an Verjüngung, Erneuerung und Reform interessiert sei“, so der Harburger Beschluß, „ist es höchste Zeit, daß die Basis die Entscheidung selbst in die Hand nimmt“. Auch die Stimmen nach einer Verschiebung des ursprünglich für den 26. Februar vorgesehenen Neuwahl-Parteitages mehren sich. „Wenn sich die Kandidaten noch richtig in den Kreisen vorstellen wollen, reicht die Zeit nicht“, sagte die frischgekürte Eimsbüttler Bonn-Kandidatin Mertens. smv
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