Betr.: Home-Installation "Flut" im Kaufhof am Alexanderplatz

„Hilfe, ein Wasserrohrbruch!“ schrie gestern ein Besucher des Kaufhofs am Alexanderplatz und stürzte zum Informationsschalter. Die Dame vom Kundenservice verdrehte die Augen: „Sie sind schon der vierte, der mich heute damit nervt. Das ist kein Wasserschaden, das ist Kunst!“

Nicht alle Schnäppchenjäger verstehen die Botschaft des Medienkunst-Theaters „Laterna Tragica“ der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst und dem „Büro für ungewöhnliche Maßnahmen“ als Kunst.

In großen und kleinen Rinnsalen ergießt sich Wasser über eine Schrankwand im Schaufenster. Der Teppich ist pitschnaß, die Maiglöckchen aus Plastik ersaufen im Wasser, es tropft und tropft und tropft – nur der Fernseher spuckt unbeirrt Bilder aus. Die ahnungslosen Passanten sollen durch die geflutete Wohnzimmerschrankwand „um das Epizentrum einer Bilderschleuder“ bewußt verwirrt werden.

„War es die Flut der Katastrophe oder die Katastrophe der Bilderflut?“ Entscheiden Sie selbst!

Die Home-Installation „Flut“ vom Video Fest ist noch bis Sonntag zu sehen. Das Projekt als Ganzes wird am 21. April im Ballhaus Naunynstraße Premiere haben. wahn Foto: Rolf Zöllner