: Schuldebatte geht weiter -betr.: Leserbriefe von Helmut Zachau und Wolfgang Sailer
betrifft: Leserbriefe von Helmut Zachau und Wolfgang Sailer
Sicher ist es für grüne PolitikerInnen schmerzhaft, festzustellen, daß die von ihnen getragene und nach wie vor vehement verteidigte Entscheidung zu den Schulbezirksgrenzen vor allem auch bei ihrer eigenen WählerInnenschaft heftige Kritik hervorgerufen hat, Undemokratische oder gar Pseudodemokratische Verhaltensweisen lassen sich gerade grüne PolitikerInnen nicht gerne vorwerfen. Und wenn dann noch in der SPD die unter großem Druck erzwungenen Veränderungen der Schulpolitik auch nach dem Bürgerschaftsbeschluß weiter diskutiert werden, muß die Flucht nach vorne angetreten werden. Wider besseren Wissens oder ohne tiefere Einblicke wird nun in schönem Einklang mit der FDP behauptet, daß diese Entscheidung mit den noch laufenden Beratungen zum neuen Schulgesetz gar nichts zu tun hätten. Deshalb könne von einem Votum gegen die Betroffenen schwerlich die Rede sein. Ich rate Helmut Zachau und Wolfgang Sailer, sich mal zu den Betroffenen zu begeben und dort aufmerksam zuzuhören. Wenn sie nicht komplett beratungsresistent sind, werden sie dann u. a. auch zu hören bekommen, daß die von allen so gerne zitierten Gutachter der Schulreformkommission am 31. Januar im Congreßzentrum vor einer Aufhebung der Schulbezirksgrenzen in den nächsten Jahren dringend gewarnt haben. Hier war Übrigens auch Herr Mützelburg anwesend, der dann ja den Bürgerschafsbeschluß für die Grünen unterzeichnet hat und damit meinte, die lästige Debatte beenden zu können.
Langer Rede kurzer Sinn: In der SPD hat sich bei vielen Mitgliedern als Ergebnis der Parteireformdebatte durchgesetzt, nicht an den Betroffenen vorbei politische Entscheidungen zu treffen. Wir werben hierfür ausdrücklich um Vertrauen, denn aus gemachten Fehlern kann man ja glücklicherweise auch lernen. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund wird die Diskussion über eine Weiterentwicklung der Schulpolitik in der SPD engagiert weiter geführt werden. Wir laden alle Intrressierten herzlich dazu ein. Hierbei ist die Debatte über die Entscheidung zu den Schulbezirksgrenzen nicht ausgeklammert.
Ulrike Hövelmann Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen