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Einfache Bedienung für knifflige Geräte

■ Bremer Hochschul-Projekte stellen gemeinsam auf der CeBIT in Hannover aus

Alle reden von Computern, Bremer Wissenschaftler zeigen, wie man sie richtig bedient. Unter diesem gemeinsamen Motto könnten die sechs Projekte Bremer Hochschulen stehen, die sich auf der diesjährigen CeBIT-Messe in Hannover an einem Gemeinschaftsstand präsentieren wollen. Mit einem Zuschuß von 65.000 Mark hat der Wirtschaftssenator die Miete für den 50-Quadratmeter-Stand gefördert, Einrichtung, Personal und Ausstellungsgegenstände steuern die Hochschul-Projekte selber bei.

Gleich mehrere dieser Projekte widmen sich der „multimedialen“ Aufbereitung von Bedienungsanleitungen für besonders komplizierte Computerprogramme. Immerhin, so Prof. Dieter Müller vom Uni-Institut für Konstruktionstechnik, schlüge bei einer modernen Werkzeugmaschine im Wert von einer Million Mark die Bedienungsanleitung inzwischen mit 50.000 bis 100.000 Mark zu Buche. Und da die Hersteller im neuen EU-Recht immer stärker für fehlerhafte Anleitungen haftbar gemacht würden, hätten nicht nur Käufer, sondern auch Verkäufer teurer Maschinen ein zunehmendes Interesse an perfekten Beschreibungen.

Nicht nur für die Wirtschaft, auch für öffentliche Verwaltungen werden an Bremens Hochschulen bedienerfreundliche Programme entwickelt. So zum Beispiel im Bremerhavener Institut für Organisation und Software (BIOS), das ebenfalls an dem Gemeinschaftsstand auf der CeBIT beteiligt ist. Mit einem Stückpreis von 695 Mark pro Programm-Paket hat sich das BIOS in den vergangenen Jahren bereits einen kleinen Markt erobert. So lassen sich zum Beispiel mit dem Programm „BATsoft“ die Stellen einer Behörde nach dem Bundesangestelltentarif bewerten oder mit „BSAsoft“ Schwachstellen im Betriebsablauf erkennen.

Nicht an das qualifizierte Fachpersonal, sondern gerade an die informationstechnologisch völlig unbedarfte Bevölkerung richtet sich dagegen die Forschungsgruppe Telekommunikation mit ihrem computergestützten Bürgerinformationssystem „InfoThek“. Bereits heute stehen die leicht zu bedienenden Auskunftssäulen im Bürgerhaus Weserterrassen und in zwei Stadtteilbibliotheken. In den nächsten drei Jahren soll das Projekt mit 1,5 Millionen Mark Forschungsgeldern des Bundes weiter verbreitet werden. An den Bildschirmen läßt sich dann per Knopfdruck zum Beispiel aus einem Veranstaltungsprogramm ein Termin aussuchen, mit Szenenfotos oder Musikeinspielungen illustrieren und anschließend sogar mit einem Stadtplan und dem BSAG-Fahrplan der Weg zum Veranstaltungsort erfahren. Ase

CeBIT vom 16.-23. März, Halle 22, Stand C 08.

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