Wegner hat's natürlich schon vorher gewußt

■ Einige Hamburger Reaktionen auf Gerhard Schröders Wahlglück

Der Süden ist rot, nur ein Sozi kann sich nicht so recht darüber freuen. Vermuten wir zumindest. Denn daß Voscherau-Intimfeind Gerhard Schröder am Wahlsonntag nicht nur die absolute Mehrheit ergattert hat, sondern auch noch ein Wahlergebnis, das um Längen besser ausfällt, als das des Hamburger Sozi-Spitzenkandidaten, das wird den dann doch gewurmt haben. Aus einer rotgrünen Koalition heraus .

Offiziell schwieg der derzeit in der Schweiz skiurlaubende Bürgermeister gestern lieber. So blieb es Noch-Parteichef Helmuth Frahm überlassen, nicht ohne Zynismus festzustellen, daß „die SPD in einem rotgrünen Bündnis nicht Stimmen verlieren“ müsse. Was für rotgrau noch nicht bewiesen ist.

Voscheraus Koalitionspartner Markus Wegner, der sich selbst kräftig im Nachbar-Wahlkampf engagiert hatte, machte seine niedersächsischen Mitstreiter für das miese Ergebnis der Statt Partei verantwortlich. Ursache sei die „von der Hamburger Partei nicht angeratene voreilige Gründung der niedersächsischen Gruppierung“.

Hamburgs Grüne dagegen vermuten, daß sich die niedersächsischen WählerInnen zwischen Lauterberg und Wittmund in den vergangenen Monaten besonders intensiv mit der Hamburger Politik auseinandergesetzt haben und wittern im schlechten Abschneiden der Statt Partei „auch die Antwort der WählerInnen auf deren Prinzipienverluste“. Ach so ja, beinahe hätten wird die wichtigste GAL-Lehre aus der Niedersachsen-Wahl vergessen: Natürlich hat „Rotgrün als Erfolgsbündnis“ gewonnen.

Wahlergebnisse

Alle Direktmandate in den Hamburg-nahen Wahlkreisen Niedersachsens gingen an die SPD-KandidatInnen. Die Statt Partei schnitt hier deutlich besser ab als im Landesschnitt. Die Zweitstimmen:

Lüneburg-Stadt, SPD 41,1; CDU 31,7; Grüne 11; Statt 5,4; Seevetal, SPD 38,5; CDU 36,4; Grüne 9,2; Statt 2,6; Buchholz: SPD 36,4; CDU 37,2; Grüne 10,6; Statt 2,4; Stade, SPD 46,1,; CDU 34,4; Grüne 7,7; Statt 3,2. uex