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Häufiger Krebs an der Nordsee - warum?

■ Mißbildungen bei Neugeborenen untersuchen

Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) wird Mißbildungen bei Neugeborenen an der Nordseeküste untersuchen. Einen entsprechenden Auftrag hat das BIPS vom niedersächsischen Sozialministerium erhalten. Das teilte der Leiter des Instituts, Prof. Eberhard Greiser, mit. Untersucht werden Mißbildungen an Unterarmen und Speiseröhren.

Bei den Untersuchungen gehen die Wissenschaftler von der Hypothese aus, daß es in Gebieten „unmittelbar angrenzend an die Nordseeküste ein erhöhtes Risiko für Mißbildungen gibt“, erklärte Greiser. Als Untersuchungsregion gelten die Landkreise Friesland und Wesermarsch sowie die Stadt Wilhelmshaven. Erfaßt werden dort 39 000 Geburten zwischen 1980 und 1993 sowie die Spätaborte. Als Vergleichsregion werden die Landkreise Ammerland und Oldenburg sowie die Stadt Oldenburg unter die Lupe genommen. Hier müssen rund 49.500 Geburten im selben Zeitraum ausgewertet werden.

Besonders alarmierend sind nach Ansicht Greisers vier Fälle von Speiseröhrenfehlbildungen in der Gemeinde Jaderberg in den letzten vier Jahren. Dort leben 320 Einwohner. „Nach Schätzungen der Pränatalstudie dürften auf 10.000 Geburten nur zwei bis drei Fälle von Fehlbildungen auftreten“, sagte der BIPS-Chef.

Neben der systematischen Erfassung der Fehlbildungen wird das BIPS auch eine sogenannte Fallkontrollstudie anlegen. Dabei wird mit standardisierten Elterninterviews nach möglichen Risikofaktoren in der Schwangerschaft gefragt. Erste Ergebnisse sollen in neun bis elf Monaten vorliegen.

dpa

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