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Belebte Debatte in unruhigen Bahnen

■ Ruhiger Baubeginn in der Hafenstraße / Hafenrand-Chef Dirksen hat neue Ideen

Bombensicher verpackt – die Baulücke in der Hafenstraße seit gestern morgen. Der Baubeginn für die umstrittenen Sozialwohnungen durch die Hafenrand-GmbH verlief, wie kaum anders erwartet, ruhig. Die Polizisten in Zivil konnten die Hände in den Hosentaschen lassen, die uniformierten Kollegen konzentrierten sich gestern morgen darauf, die Bernhard-Nocht-Straße mit Hilfe diverser Abschleppautos für den Bauzaun und die Baufahrzeuge PKW-frei zu machen.

Mit neuen Tönen wartete Wolfgang Dirksen, Chef der Hafenrand-GmbH, hingegen auf. Sollte alles weiterhin so ruhig verlaufen, erklärte er gegenüber der taz, wolle er mit den Initiativen aus St.Pauli über die zukünftige Bebauung der westlichen Freifläche das Gespräch suchen.

Um die bunten Altbauten herum sind noch drei Baulücken, die die Hafenrand-GmbH füllen will. Neben der Balduintreppe soll laut Dirksen der Erweiterungsbau für die Grundschule Friedrichstraße entstehen. In die schmale Lücke zwischen den Häusern, dort stehen derzeit zwei Wohnwagen, könnte ein Projekt für alte Menschen. „Vielleicht mit den Grauen Panthern“, so Dirksen. Mit denen habe er schon einen ersten Kontakt aufgenommen.

Über das Schicksal der westlichen Freifläche neben dem Störtebeker-Zentrum dürften dann vielleicht die Einrichtungen aus St. Pauli mitreden. Dort ist allerdings nur Platz für ein Wohngebäude – kaum genug Quadratmeter für all die Einrichtungen, die die Hafenstraßen-Genossenschaft in der Baulücke-Ost verwirklichen wollte. „Das darf ruhig eine belebte Debatte werden, die muß nicht in ruhigen Bahnen verlaufen, nur zivilisiert“, so Dirksen.

Wer dafür den ersten Schritt tun soll, weiß er jedoch auch nicht. „Im Moment stehen wir uns ja nur gegenüber und gucken uns böse an.“

sako

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