Gurke des Tages

■ Herr Professorf Dr. Dr. hc Hellbrügge / Europa gegen Robben

Das beruhigt uns nun wieder ungemein, Herr Professor Dr. Dr. hc Hellbrügge, daß die von Ihnen im Namen der Aktion „Sonnenschein“ zum Wohle mehrfach behinderter Kinder erbetenen Textilspenden in Deutschland bleiben, wie Sie ja groß, breit und knallrot auf Ihren Flugzettel schreiben, der dieser Tage im Briefkasten lag. Wäre uns auch peinlich, wenn man im Ausland zur Kenntnis nähme, welche Lumpen zu tragen wir hier im Entwicklungsländle gezwungen sind. Wir fühlen uns zwar als „liebe Hausfrauen“ nicht unbedingt angesprochen, werden aber gern mal im „überfüllten Kleiderschrank“ nachschauen, denn Ihre einfühlsamen Zeilen haben uns wachgerüttelt: „Vor unserer Haustür tobt der Krieg und wir können es nicht hindern. Aber das Leid der Kinder lindern, das können wir ...“ Eine Frage hätten wir aber noch: Sollen wir denn wirklich den Kleidersack am Dienstag vor die Tür stellen, auch wenn grad wieder ein Krieg vorbeitobt?

Europa gegen Robben

Straßburg (dpa/taz) – Robben fressen zuviel Fisch und könnten dadurch der europäischen Fischerei-Industrie schaden. Aus tiefer Sorge um den konkurrierenden Fischkonsum der Menschen hat das Europaparlament gestern in Straßburg eine Überprüfung der Tierschutzbestimmungen für alle Robbenpopulationen in den Gewässern der Europäischen Union gefordert. In das Kreuzfeuer der Kritik gerieten insbesondere die niedlichen Kegelrobben in britisch-irischen Gewässern, die nach Angaben des irischen Berichterstatters Gene Fitzgerald „wahrscheinlich mehr Weißfisch konsumieren als die britische Bevölkerung“. Eine männliche Kegelrobbe fresse pro Tag bis zu 23 Kilogramm Fisch, jammerte Fitzgerald, darunter auch kommerziell wichtige Arten wie Kabeljau, Schellfisch, Hering und Seelachs. „Wie können Sie Tiere zur Verantwortung ziehen?“ fragte dagegen ein tierfreundlicher Abgeordneter.