: Diese Schönheiten sind doch langweilig!
Mausgraues Haar, Doppelkinn, hängende Lider, Segelohren oder lange Nase – wer von der Natur damit gesegnet ist, hat in London Chancen, ein gefragtes Model zu werden. Die Modelagentur „Ugly“ bringt nämlich jene groß raus, die sich sonst vielleicht eher verstecken möchten. Sie vermittelt häßliche Leute als Werbegesichter ans Fernsehen, für Fotos und Filme. Schönheiten gibt es en masse, erkannte schon vor 15 Jahren das damalige Model Jill Sowe. Wer aber Menschen von der weniger idealen Seite zeigen wollte, fand niemanden, der professionell nach geeigneten Typen suchte. Jill Sowe nutzte die Marktlücke. „Sind Sie wirklich häßlich? Dann rufen Sie uns an“, annoncierte sie. Hunderte riefen an, die sich von der Selbsterkenntnis den ersten Schritt zum Erfolg versprachen. Seitdem verging kein Tag, an dem sich nicht 40 hoffnungsvolle Häßliche meldeten, denen wohlmeinende Freunde den Tip gegeben hatten.Foto: taz-Archiv
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