Bremen beschenkt Eduscho für Rückkehr

■ Wirtschaftsförderungsausschuß bewilligt 3,5-Millionen-Subvention

Mit 3,5 Millionen hat gestern der Wirtschaftsförderungs-Ausschuß den Kaffeekonzern Eduscho bedacht. Subventioniert wird damit der Bau einer Produktionsanlage für vakuumverpackten gemahlenen Kaffee auf dem Eduscho-Gelände am Weserbahnhof im Wert von 32 Millionen Mark (vgl. taz vom 10.6.). Sie wird von der „Coffea Berlin“ betrieben, die mehrheitlich dem Eduscho-Besitzer Rolf Schopf gehört. 56 Arbeitsplätze sollen dabei in Bremen geschaffen werden. Lediglich das grüne Mitglied im Wirtschaftsförderungs-Ausschuß, Manfred Schramm, hat sich der Stimme enthalten.

Eduscho hatte seine gesamte Rösterei von Bremen nach Berlin verlegt, als dort noch mit saftigen Subventionen um Arbeitsplätze geworben wurde. Jetzt wird auch die Rückverlagerung an den Bremer Hafen noch einmal mit einem Millionen-Geschenk versüßt.

Die gestern beschlossene 3,5-Millionen-Förderung ist dabei ein reiner Mitnahmeeffekt. Das geht aus einem Brief hervor, den Firmeninhaber Rolf Schopf als Reaktion auf den taz-Artikel vom 10.6. an Wirtschaftssenator Jäger richtete. „Als Lockmittel war bei der Entscheidungsfindung die von Bremen zu gewährende Subvention allerdings völlig ungeeignet“, heißt es darin, „da Berlin den gleichen Zuschuß und darüber hinaus steuerrechtlich die Sonderafa von 50 Prozent neben der Normalafa ermöglicht.“ Für die Rückverlagerung der Rösterei von Berlin nach Bremen seien ausschließlich „andere wichtige Aspekte“ maßgeblich gewesen. Ase